Coronavirus: Interview mit Wiat Mandich

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Alle sprechen über das gefährliche Coronavirus. Was glauben Sie, Herr Mandich, als Facharzt für Allgemeinmedizin und Hausarzt.

  1. Ist das Coronavirus mit irgendeinem, bekannten Virus vergleichbar?

Nein, nicht in Deutschland. Das Coronavirus ist verwandt mit dem SARS- und Mers-Virus. Eine starke Verbreitung des SARS Virus gab es 2002 in Afrika, das war eine verwandte Form vom heutigen Coronavirus.

  1. Auf welchem Weg passiert die Ansteckung?

Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion und es gibt auch erste Hinweise, dass es eventuell durch Schmierinfektion (Toilette, Händeschütteln) übertragen werden könnte.

  1. Wie lange ist die Inkubationszeit?

Bekannt sind 0-10 Tage.

  1. Wie zeigen sich Symptome, wenn man von diesem Virus betroffen ist?

Die Betroffenen klagen über Fieber und über alle Grippe ähnliche Symptome, wie Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit. Bei schweren Verläufen sind die unteren Atemwege (Lungen) stark betroffen. Einige Patienten klagen auch über Durchfall.

  1. Wie ist der weitere Krankheitsverlauf, wenn man infiziert ist?

Bisher gibt es Hinweise, dass die Krankheitsverläufe in der Regel relativ milde sind, d.h. mit wenig Beschwerden und Beeinträchtigungen einhergehen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass viele Patienten das Virus in sich tragen, aber nicht erkranken. Das heißt, dass die Patienten symptomlos sind, dabei jedoch durchaus Überträger sein können.

  1. Wie wird das Virus in der Praxis diagnostiziert?
    Man nimmt einen Abstrich von der Nasen- und Rachenschleimhaut. Dieses spezielle Wattestäbchen wird dann verschlossen in einem Röhrchen in ein Labor geschickt. Nach etwa 24 Stunden erhält man das Ergebnis. In unseren Praxen bieten wir diese Diagnostik allerdings zur Zeit nicht an. Verdachtsfälle verweisen wir an umliegende Krankenhäuser oder Sie stellen sich direkt beim nächst liegenden Gesundheitsamt vor.
  2. Welche therapeutischen Maßnahmen gibt es?

Die Therapie beschränkt sich in der Regel darauf, dass die grippalen Symptome gesenkt werden. Das heißt, es werden Fieber senkende sowie Schleim lösende Medikamente verabreicht. Dazu wird eine Bettruhe verordnet. In schweren Fällen werden die befallenen Atmenorgane mit Sauerstoffgabe, Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes sowie mit spezifischen antiviralen Medikamenten stabilisiert.

  1. Warum kann dieser Virus für manchen Menschen tödlich verlaufen?

Todesfälle treten meistens bei Älteren, sehr Geschwächten oder chronisch Kranken auf.

  1. Wie kann man sich am besten vor dem Coronavirus schützen?
    Genau, wie bei der Influenza, gilt auch hier das regelmäßige und gründliche Händewaschen. Verzichten Sie am besten weitestgehend auf Händeschütteln. Nehmen Sie Abstand von erkälteten Mitmenschen (1-2 Meter).
  2. Hilft zum Schutz oder zur Besserung des Immunsystems, eine Grippeschutzimpfung?

Generell hilft eine Grippeimpfung immer, wenn es um die Stärkung der Abwehrkräfte geht. Eine spezielle Impfung gegen das Coronavirus gibt es zur Zeit nicht.